Streng genommen ist das Schepersfeld kein eigener Stadtteil im historischen Sinn, war es doch nie selbständig wie Obrighoven-Lackhausen, Flüren oder Büderich. Im Laufe der Zeit hat sich das Schepersfeld, nach Norden durch die Feldmark, nach Süden durch den Fusternberg, nach Westen durch die Eisenbahnlinie Oberhausen/Emmerich und nach Osten durch die alte Stadtgrenze nach Obrighoven-Lackhausen begrenzt, jedoch zu einem eigenständigen Gemeinwesen entwickelt.
Der Name Schepersfeld ist viel älter als man vermutet. In Karten zu Wesels Festungsgeschichte findet er sich jedenfalls bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aufgrund des Festungsreglements war allerdings eine Bebauung mit festen Häusern nicht erlaubt. Alle Gebäude mussten schnell niedergelegt werden können. um etwaigen Angreifern keine Deckung zu bieten. Das Schepersfeld war geprägt durch mittlere Bauernhöfe und einige größere Landbesitze.
Erst mit dem Vertrag zwischen der Stadt Wesel und dem Kaiserreich von 1890 zur Entfestigung der Stadt, konnte das Gebiet des heutigen Schepersfeld zur Stadterweiterung bebaut werden.
Hier entstanden zunächst die um 1900 erbaute große Reitzensteinkaserne - noch heute herausragendes Baudenkmal im Ortsteil - und eine Maschinengewehrkaserne, aber auch Wohnhäuser und Betriebe wie die damalige Eisengießerei und die Drahtzieherei der Familie Testrut.
Das Hauptwohnquartier, das sogenannte Blücherviertel, war bis Kriegsende von Beschäftigten Weseler Betriebe wie Keramag, Wesmag, verschiedener Baufirmen sowie RWE und ihren Familien bewohnt.
Nach dem Krieg wurde das Schepersfeld 1945 für kurze Zeit Mittelpunkt des städtischen Lebens in Wesel. In den unzerstört gebliebenen Häusern an Blücher-, Kraft- und Gelißstraße waren neben der Militärverwaltung der Besatzungsmächte auch die Stadtverwaltung und verschiedene Behörden untergebracht. Ab 1953 war die Reitzensteinkaserne Hauptdurchgangslager für Sowjetzonenflüchtlinge und wurde erst nach dessen Umzug an die Gerhard-Hauptmann-Straße wieder militärisch genutzt. Später entstanden an der Tiergartenstraße Wohnungen für kinderreiche Familien. Zu Beginn der 90iger Jahre wurden auf Grund der deutschen Wiedervereinigung an der Tiergartenstraße für Aus- und Übersiedler weitere Wohnungen gebaut. 1996 zog die Standortverwaltung der Bundeswehr aus der Kaserne und machte modernen Wohnungen, einer Altenpflegeeinrichtung und einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung Platz. 2012 entsteht ein weiteres Wohnhaus für junge Erwachsene mit Behinderung.
Überhaupt ist das Schepersfeld Standort vieler sozialer Einrichtungen. Hierzu zählen das Mutter- und Kind-Heim, drei Kindergärten und eine Grundschule. Ferner gibt es mit der Franziskuskirche auch ein eigenes katholisches Gotteshaus.
Industriebetriebe sind aus dem Quartier völlig verschwunden. Stattdessen findet sich im Schepersfeld eine Vielzahl von Betrieben des KFZ-Gewerbes. Mit Lebensmitteleinzelhandel, Ärzten und einer Apotheke findet sich alles Notwendige für den täglichen Bedarf. Vom Quadenweg aus gehen darüber hinaus mechanische Schaufensterpuppen in alle Welt.
So kam das Wissen in die QuadJürgen GÜRTZGEN Als am 17. April 1952 um 10:30 Uhr die Feier zur Einweihung der evangelischen Volksschule am Quadenweg begann, wurde gleichzeitig eine Schule mit alter Tradition geschlossen. Einweihung der kath. Schule an der Blücherstraße.
Die Lehrpersonen der ersten Stunde waren: Hauptlehrer Arthur Breuer, Frl. Alma Paschke, |
So kam das Wissen in die Quad - Teil 2Jürgen GÜRTZGEN Im 1. Teil dieses Artikels (erschienen Sep. 2010) zeigte ich auf, wie es zu dem Bau einer neuen Volkschule im Bereich des Quadenwegs kam. Zum „Tag des Baumes“, dem 25. April 1952 |
Unsere Quadenwegschule wird 60 JahreDie ehemalige Volksschule und heutige Grundschule am Quadenweg in Schepersfeld wird im kommenden Sommer 60 Jahre. Zu diesem Jubiläum wird natürlich ein Fest veranstaltet. Interessierte können sich wenden an E-Mail: ggs_quadenweg_wesel@web.de enkawe |
Das Stadtteilprojekt Schepersfeld wird im Januar 2016 acht Jahre alt. In dieser Zeit wurde einiges bewegt und vieles abgearbeitet. Die überwiegend positive Resonanz aus der Bewohnerschaft zeigt, dass die Aktivitäten des Projektes für den Stadtteil zustimmend wahrgenommen wurden. Ein Dank für die Unterstützung gilt dem Betrieb Abfall, Straßen, Grünflächen, den Parteien, der Verwaltung, den Sponsoren und allen Aktiven sowie der Weseler Demografischen Gesellschaft e.V.. Das Stadtteilprojekt ist ein Mitmach-Gremium, dass heißt, alle Bewohnerinnen und Bewohner in Schepersfeld sind aufgerufen, ihre Zukunfts-Ideen - unabhängig vom demographischen Wandel - mit einzubringen und sich auch an der Umsetzung selbst direkt zu beteiligen. Dazu dienen die im Viertel regelmäßig stattfindenden moderierten Treffen und die im GO discount, Schepersweg, aufgehängte Ideen-Box. Dort können Anregungen, die den Stadtteil betreffen, eingeworfen werden. Als besonders vorteilhaft für Schepersfeld wird auch heute noch die Erweiterung des GO discount angesehen sowie die bunte Bemalung der RWE-Trafokästen. Auch der neue Baumarkt an der Grenze zu Schepersfeld wird wegen des kurzen Weges allgemein als angenehm empfunden. Ferner befinden sich im Stadtteil eine Reihe von weiteren Firmen, was den Wirtschaftsstandort betont. Die Stadtteil-Begehung zum Thema Verkehr führte zur Absenkung einiger Bürgersteige für Rollatoren-Fahrer und zur Öffnung des Seitendurchgangs bei Aldi für Fußgänger. Die drei erfolgreich durchgeführten Stadtteilfeste verlangen nach einer Neuauflage. Die kann allerdings nur gelingen, wenn tatkräftige Unterstützung aus den Bewohnerschaft kommt. Was tut sich im Jahr 2012 im Stadtviertel? Erfreulicherweise wird das in Schepersfeld/Wesel liegende „St. Josef“-Haus als Mehrgenerationenhaus für den Kreis Wesel in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. für drei weitere Jahre vom Bundesfamilienministerium gefördert. Im Laufe des Jahres ist mit der Fertigstellung eines durch Privatinitiative entwickelten Wohnprojektes für betreute junge Menschen mit Behinderung zu rechnen. Zu hoffen ist, dass sich die jungen Menschen in Schepersfeld bald wie zu Hause fühlen. Die Gemeinschafts-Grundschule am Quadenweg (frühere Volksschule) feiert ihr 60-jähriges Jubiläum. Die Aktivitäten des Stadtteilprojektes werden in 2012 sicher noch weitere Aktionen nach sich ziehen, deshalb sollten alle Bewohner/innen zu den „Mitmach‘s“ zählen. Auch für 2012 ist wieder die Herausgabe der Stadtteil-Zeitung „Der Schepersfelder“ geplant. Zur Mitarbeit im Redaktionsteam werden noch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Kontakt: Neithard Kuhrke, FON 0281-66652 oder enkawesel@gmx.de. Neuigkeiten rund ums Schepersfeld erfahren Interessierte regelmäßig hier. enkawe/30.12.2011 |
an den RWE-Trafokästen |
Evangelische Volksschule am Quadenweg
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Lehrer der ersten Stunde:Hauptlehrer Arthur Breuer, Frl.
Alma Paschke,
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Erstes Schuljahr der Quadenwegschule 1952 mit Fräulein Paschke |
Schepersweg 105 |
Schulstaffel der Quadenwegschule 1950 - 1951 |
Schulstaffel der Quadenwegschule 12.07.1952 |
Schulstaffel der Quadenwegschule Juli 1954 |
Immo Pietscher und Kurt Kräcker mit dem Rhönrad |